Die Idee

Kunstaktion im 6. Bezirk

Der 8. November 1938 markiert den Beginn der Novemberprogromme, die in der Nacht von 9. auf 10. November ihren schrecklichen Höhepunkt mit unzähligen Todesopfern, Zerstörungen und Vertreibungen fand. Besonders in Wien wurde grausam gegen die jüdische Bevölkerung vorgegangen und viele Synagogen, Geschäfte und Schulen zerstört.

Die beiden Organisatoren Adisa Czeczelich und Stefan Alexander Kamp rufen zur Teilnahme an der öffentlichen, malerischen Performance auf, um sich verbunden in der Gegenwart zu begegnen und gemeinsam für die zu gestaltende Zukunft zu erinnern. Daher werden an der Kreuzung Stumpergasse / Mittelgasse / Schmalzhofgasse auf 10 Leinwänden diese mit Farbe schweigend und malerisch zum Ausdruck gebracht.

Die Begegnung in der Kunst und durch die Kunst wird von den anwesenden Künstlerinnen und Künstler mit ihrem Wissen unterstützt, wenn sie den mitmachenden Wienerinnen und Wiener eine Hilfestellungen bei der Hantierung mit den vorbereiteten Farbeimerm und Pinseln und einen Weg sich auszudrücken geben.

Der gewählte Ort der Aktion Stumpergasse / Schmalzhofgasse ist aus zweierlei Gründen prädestiniert für eine Begegnung: Adolf Hitler lebte 1907 und abermals 1908 in der Stumpergasse. Sein gescheiterter Wunsch an der Akademie der bildenden Kunst in Wien zu studieren und später seine erfolglose Karriere als Kunstmaler hatten sicherlich auch Auswikrungen auf seine späteren pollitische Machenschaften. Dem Projekt „Schweigend in der Kunst und durch die Kunst begegnen“ wird so eine zusätzliche Komponente gegebeh: In der Gegenwart wird mit Hilfe der Kunst ein Aufarbeiten der Geschichte sensibel vorangetrieben, dem Vergessen und Verdrängen Einhalt geboten und ein Mahnen an die Zukunft zu sein.

Die Lichtstele in der Stumpergasse 42 markiert den Standort der in den Novemberprogromen zerstörten Stumperschule und bildet nicht nur das die Aktion begleitende Motiv, sondern wird auch ein zentraler Punkt in den begleitetenden Ansprachen sein.

In der Galerie „Eisenwaren Kamp“ können ab dem 07.11.2021, die an der Aktion mitmachenden Wienerinnen und Wiener eine Präsentation der beteiligten Künstlerinnen und Künstler besuchen, um sich auch auf deren künstlerischen Zugang zu dem Thema einzulassen. Die Ausstellung ist bis zum 13.11.2021 zu sehen.

Organisatoren: Adisa Czeczelich und Stefan Alexander Kamp

Beteiligte Künstlerinnen und Künstler: Adisa Czeczelich, A Downstairs Affair, Sylvia Fischer, Silvia Guenova, Veronika Junger, Stefan Alexander Kamp, Rolf Laven, Brigitte Kratochwill, Richard Bodyn, Angela Olbrich, Herwig Prammer, Zsuzsi Vécsei

Kuratorin: Gabriele Baumgartner

Eisenwaren Kamp

Stumpergasse 23/1
1060 Wien